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Mercedes: Bei einem Bier wurde Schumacher geholt

Von Andreas Reiners
Ross Brawn und Nick Fry

Ross Brawn und Nick Fry

Auf Brawn GP wartete ein Umbruch. Als Ross Brawn und Nick Fry in Abu Dhabi beim Saisonfinale bei einem (oder zwei) Bier in der legendären Amber Lounge den Titel 2009 feierten, kam das Gespräch auf die Zukunft.

Der Rennstall sollte 2010 zum Mercedes-Werksteam werden, Weltmeister Jenson Button würde nicht mitgehen, es musste also ein neuer Star her. Am besten ein Superstar.

Deshalb kam zum Beispiel Nick Heidfeld für die beiden nicht in Frage, der Deutsche war damals sieglos und blieb es auch bis zum Ende seiner F1-Karriere. Guter Mann, aber nicht die schillernde Figur, die man gerne gehabt hätte.

Mercedes kehrt zurück. Die legendären Silberpfeile. Da wollten Brawn und Fry für die Cockpits etwas präsentieren.

Die große Lösung war auch auf der Party: Michael Schumacher. «Ich habe zu Ross gesagt: ‚Er ist dein Kumpel, rede mit ihm und dann schauen wir.‘ Fünf Minuten später kam Ross strahlend zurück und hat gemeint: ‚Er ist gesprächsbereit.‘ Es war ein toller Moment«, sagte Fry im Podcast «Flat Chat».

Es war vor allem kein Masterplan, der dahintersteckte. Es gab keinen Druck von Mercedes, Schumacher zu verpflichten oder überhaupt einen deutschen Fahrer. Am Ende waren es dann gleich zwei: Schumacher und Nico Rosberg.

Das Projekt war bekanntlich nicht von Erfolg gekrönt, Schumacher schaffte keinen weiteren Sieg mehr zu seinen 91, außerdem wurde er teamintern von Rosberg distanziert.

Wertvoll für Mercedes war er trotzdem, wie Fry erklärt. «Michael bringt eine Intensität und den puren Willen zu arbeiten mit. Selbst die Debriefings, in denen man dauernd darüber redet, wie man besser werden kann, hat er auf ein neues Level gehoben», sagte Fry.

«Wenn man gut gefahren ist und vielleicht gewonnen hat, dann gibt es die Neigung, ein kurzes Debriefing zu machen und ein Bier zu trinken oder abzureisen, aber es hat sich gezeigt, dass man die Erfahrung gerade dann auffangen muss», so Fry: «Michaels Willen, als Multimillionär und siebenmaliger Weltmeister noch drei oder vier Stunden dazusitzen, war unvergleichlich.»


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