Ferrari in Arabien: Teamchef fehlt, ein gutes Omen
 
            Charles Leclerc, Sebastian Vettel und Mattia Binotto in Mugello
Das Bild war zunächst ein wenig gewöhnungsbedürftig: Als Sebastian Vettel und Charles Leclerc in der Türkei auf die Bahn gingen, sass Teamchef Mattia Binotto nicht am Kommandostand. Der 51-Jährige hatte sich dazu entschlossen, nicht zu allen restlichen WM-Läufen der Saison 2020 zu reisen, und die Türkei gehörte dazu. Ebenso wird Binotto wohl nicht alle drei Arabien-GP besuchen. Das Ganze ist ein Testlauf. Denn in der kommenden Saison 2021 wird Binotto sogar regelmässig fehlen.
Der in der Schweiz geborene Italiener hat das so begründet: «Was meine Rolle angeht, so muss ich eine kluge Balance finden zwischen den Aufgaben im Rennwagenwerk und an der Strecke. Die Arbeit im Werk ist sehr wichtig. Also werde ich schon 2020 beginnen, einige Läufe nicht mehr zu besuchen, angefangen mit der Türkei. Im kommenden Jahr wird das noch häufiger vorkommen.»
Neben der Weiterentwicklung des 2021er Fahrzeugs wird sich Binotto auch um das Projekt 2022 kümmern müssen, wenn wir eine komplett neue Rennwagengeneration erhalten. Binotto will auch deshalb mehr Zeit im Werk verbinden, um mitzuhelfen, Ferrari wieder konkurrenzfähiger zu machen.
Binotto weiter: «Wenn wir immer mehr Rennen erhalten, dann muss man Entscheidungen treffen. Logistik, Mechaniker, Techniker, das wird alles komplizierter. Wir werden ein Rochadensystem einführen müssen mit unserem Personal vor Ort. Nur so lassen sich Effizienz und Konzentration aufrechterhalten.»
  
  Als Binotto in der Türkei fehlte, fuhren Sebastian Vettel und Charles Leclerc prompt das beste Team-Ergebnis der Saison ein: Rang 3 für Vettel, Platz 4 für Leclerc. 
  
  Sebastian Vettel grinste ausserhalb von Istanbul: «Mattia war nicht hier, und wir haben die meisten Punkte erzielt. Wir sollten ihn öfter zu Hause lassen! Nein, ernsthaft – ich glaube nicht an solche Sachen, das war natürlich Zufall.»
  
  Binotto wird jeweils von Sportchef Laurent Mekies vertreten, den Vettel bestens kennt: «Ich habe bereits vor dreizehn Jahren mit Laurent zusammengearbeitet, damals bei Toro Rosso. Er ist ein fähiger Typ, doch unsere Leistung liegt ja nicht nur an ihm oder an Mattia. Es gibt so viele Leute, so viele verschiedene Dinge, die zusammenkommen müssen, um ein gutes Wochenende zu haben, und natürlich haben wir in der Türkei von den Bedingungen profitiert.»
  
  
Türkei-GP, Istanbul
1. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:42:19,313 h
  2. Sergio Pérez (MEX), Racing Point, +31,633 sec
  3. Sebastian Vettel (D), Ferrari, +31,960
  4. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +33,858
  5. Carlos Sainz (E), McLaren, +34,363
  6. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +44,873 
  7. Alex Albon (T), Red Bull Racing, +46,484
  8. Lando Norris (GB), McLaren, +1:01,259 min
  9. Lance Stroll (CDN), Racing Point, +1:12,353
  10. Daniel Ricciardo (AUS), Renault, +1:35,460
  11. Esteban Ocon (F), Renault, +1 Runde
  12. Daniil Kvyat (RUS), AlphaTauri, +1 Runde
  14. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +1 Runde
  13. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, +1 Runde
  15. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo, +1 Runde
  16. George Russell (GB), Williams, +1 Runde
  Out
  Kevin Magnussen (DK), Haas, Aufgabe 
  Romain Grosjean (F), Haas, Schäden nach Kollision mit Latifi
  Nicholas Latifi (CDN), Williams, Schäden nach Kollision mit Grosjean
  Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo, Getriebedefekt
  
  
WM-Stand nach 14 von 17 Rennen
Fahrer
  1. Hamilton 307 Punkte
  2. Bottas 197
  3. Verstappen 170
  4. Pérez 100
  5. Leclerc 97
  6. Ricciardo 96
  7. Sainz 75
  8. Norris 74
  9. Albon 70
  10. Gasly 63
  11. Stroll 59
  12. Ocon 40
  13. Vettel 33
  14. Kvyat 26
  15. Nico Hülkenberg (D) 10
  16. Räikkönen 4
  17. Giovinazzi 4
  18. Grosjean 2
  19. Magnussen 1
  20. Latifi 0
  21. Russell 0
  
  Marken
  1. Mercedes 504
  2. Red Bull Racing 240
  3. Racing Point 154
  4. McLaren 149
  5. Renault 136
  6. Ferrari 130
  7. AlphaTauri 89
  8. Alfa Romeo 8
  9. Haas 3
  10. Williams 0














