Baku-GP: Pérez-Problem, Vettel hätte siegen können
 
            Sergio Pérez, Sebastian Vettel und Pierre Gasly
Seltsame Szene, nachdem beim Grossen Preis von Aserbaidschan in Baku die Zielflagge gefallen war: «Halt den Wagen an! Halt den Wagen an!» hörte Sergio Pérez seinen Renningenieur Hugh Bird am Funk sagen. Der Mexikaner stellte seinen Red Bull Racing-Renner folgsam zur Seite.
Was war passiert? Der nunmehr zweifache GP-Sieger Pérez: «Die meisten Leute haben keine Ahnung davon, wie nahe wir an einem Ausfall gewesen sind.»
Nach dem Reifenschaden von Max Verstappen wäre es für die Red Bull Racing-Mannschaft ein doppelter Tiefschlag gewesen, auch noch Pérez ausfallen zu sehen. Aber der Sieg von Sergio hing an einem seidenen Faden, und das bedeutet – die Chance war da, dass Sebastian Vettel mit Aston Martin in Baku sensationell hätte gewinnen können!
Denn Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner enthüllte am Sonntagabend: «Wir hatten ein Problem mit der Hydraulik und wussten nicht, ob es reichen würde. Wir machten uns wirklich Sorgen, ob es Sergio ins Ziel schafft. Aus diesem Grund haben wir ihm nach dem Fallen der Zielflagge gesagt, er solle den Renner zur Seite stellen.»
Die Hydraulik steuert in einem modernen Formel-1-Wagen sehr viele Systeme: Schaltung, Servolenkung, Kupplung, Differenzial, verstellbarer Heckflügel, Bremsen, Gas, Motorsteuerung. Bahnt sich ein Hydraulikproblem an, sagen wir wegen fallenden Drucks, dann sind die Schaltung und die Lenkung in der Regel die ersten Systeme, welche Schwierigkeiten machen. Das Getriebe kann in einem bestimmten Gang festhängen, die Servolenkung ist weg.
  
  Horner weiter: «Wir wussten nicht, was aufgrund der Probleme beim Neustart passieren würde, deshalb hatten wir Sergio auch gebeten, den Wagen sehr behutsam aufzuwärmen.»
  
  Pérez: «Das war einer der Gründe, wieso mein Start gemessen an jenem von Hamilton nicht so gut war. Aber dann ist er zum Glück für mich in der ersten Kurve geradaus gerutscht, und ich konnte vorne genau so schnell fahren, wie es für den Sieg nötig war.»
  
  
Aserbaidschan-GP, Baku
01. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:39:40,034h
  02. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1,421 sec
  03. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, +2,865
  04. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, +3,995
  05. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, +4,918
  06. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +6,604
  07. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +7,063
  08. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +7,936
  09. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +9,132
  10. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +10,021
  11. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +10,727
  12. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, +11,748
  13. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +14,018
  14. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, +14,615
  15. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, +17,789
  16. Nicholas Latifi* (CDN), Williams FW43B-Mercedes, +13,052
  *10-sec-Stop-and-Go-Strafe in 30-Sek-Zeitstrafe umgewandelt (Boxengasse während der Gelbphase nicht genutzt)
  Out
  George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, Getriebedefekt
  Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, Reifenschaden, Unfall
  Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, Reifenschaden, Unfall
  Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, Motordefekt
  
  
WM-Stand nach 6 von 22 Rennen
01. Verstappen 105 Punkte
  02. Hamilton 101
  03. Pérez 69
  04. Norris 66
  05. Leclerc 52
  06. Bottas 47
  07. Sainz 42
  08. Gasly 31
  09. Vettel 28
  10. Ricciardo 26
  11. Alonso 13
  12. Ocon 12
  13. Stroll 9
  14. Tsunoda 8
  15. Räikkönen 1
  16. Giovinazzi 1
  17. Schumacher 0
  18. Russell 0
  19. Mazepin 0
  20. Latifi 0
  
  Konstrukteurs-Meisterschaft
  01. Red Bull Racing 174 Punkte
  02. Mercedes 148
  03. Ferrari 94
  04. McLaren 92
  05. AlphaTauri 39
  06. Aston Martin 37
  07. Alpine 25
  08. Alfa Romeo 2
  09. Haas 0
  10. Williams 0




















