Rosberg/Hamilton: Mercedes mit falscher Taktik
Nico Rosberg: Der Hang zum Rauchen liegt ein wenig in den Genen
Top-Zeiten im zweiten Quali-Teil, dann aber geschlagen: Nico Rosberg und Lewis Hamilton über ihr Abschlusstraining.
Die Szene war bei Ferrari und bei Red Bull Racing die Gleiche: Kurz vor Schluss tauchten Sebastian Vettel, Fernando Alonso und Felipe Massa bei ihrer Box auf, um sich alle frische Intermediate-Reifen abzuholen.Die Mercedes-Fahrer hingegen, in Quali-Teil 2 so eindrucksvoll (Rosberg Schnellster, Hamilton Drittschnellster), blieben auf ihrem einen Satz der grün gekennzeichneten Walzen draussen. Am Ende waren sie Vierter (Lewis) und Sechster (Nico).
Die Frage muss erlaubt sein: Hat sich Mercedes taktisch vertan?
Die Formel 1 ist nicht für Menschen bekannt, die eigene Fehler gerne in die Auslage stellen.
Aber Mercedes-Teamchef Ross Brawn hält fest: «Es stimmt, es hätte die Möglichkeit gegeben, einen zweiten Satz Intermediates auszufassen und damit schneller fahren zu können. Es hätte so oder so laufen können.»
Mercedes-Rennchef Toto Wolff gibt zu bedenken: «Ich Nachhinein ist jeder schlauer. Aber darüber darf man sich nicht ärgern. Wichtiger ist, dass wir weiter einen positiven Trend zeigen. Wir haben beide Fahrzeuge unter den schnellsten Sechs.»
Nochmals Ross Brawn: «Die Balance der Fahrzeug ist gut, sowohl auf trockener wie auf nasser Bahn. Also schlafen wir ruhig, was das Wetter morgen angeht.»
Nico Rosberg fügt hinzu: «Auf trockener Strecke lag der Wagen traumhaft, aber auf nasser Bahn haben wir es nicht geschafft, das Beste aus dem Wagen zu holen. Wir haben uns dann entschieden, auf der Piste zu bleiben, das war in Sachen Strategie wohl nicht ideal. Viele sind reingekommen, ich bin draussen geblieben, darunter haben die Reifen gelitten.»
Dennoch ist Rosberg zuversichtlich: «Unsere Ausgangslage ist gut, der Silberpfeil ist schnell, ich kann das Rennen kaum abwarten.»
Lewis Hamilton kann sich der Einschätzung Rosbergs nicht ganz anschliessen: «Das Auto ist gut, aber die Balance könnte besser sein.»
Was traut sich der Weltmeister von 2008 fürs Rennen zu?
Lewis: «Unsere Dauerläufe waren stark, also ...»
Der Engländer spricht es nicht aus, aber das Glitzern in seinen Augen sagt: In Malaysia soll der erste Podestplatz in Diensten der Silberpfeile her.
