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Ferrari-Teamchef Arrivabene: «Wir sind nicht blind»

Von Mathias Brunner
Maurizio Arrivabene

Maurizio Arrivabene

Nach dem Grossen Preis von Spanien macht sich Maurizio Arrivabene Sorgen: der beste Ferrari lag im Ziel 45 Sekunden hinter dem besten Silberpfeil. Das ist ein Rückschritt.

Nach den ersten vier Rennen der Saison 2015 hatten wir jeweils einen zufriedenen Ferrari-Teamchef erlebt. Maurizio Arrivabene, der gut Angekommene, hatte seinem Namen bei Ferrari im ersten Saisonfünftel alle Ehre gemacht – wir sahen ein starkes Ferrari, das Mercedes in Atem halten konnte. Arrivabene geizte nicht mit launigen Scherzen.

Nach dem Spanien-GP hingegen haben wir einen anderen Arrivabene gesehen: Der 58-Jährige aus Brescia ist mit dem Ergebnis auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya sichtlich unzufrieden. Sebastian Vettel als bester Ferrari-Fahrer ist zwar Dritter geworden, aber der Rückstand auf Sieger Nico Rosberg beträgt 45 Sekunden. So hat sich das Arrivabene mit dem neuen Aero-Paket am roten Renner gewiss nicht vorgestellt.

Der Italiener sagt: «Seien wir ehrlich – selbst wenn wir mit Sebastian einen Piloten auf dem Siegerpodest hatten, so war das für uns kein gutes Rennen.»

Arrivabene ist gleichwohl nicht der Ansicht, dass das neue Evo-Paket ein Fehlschlag sei. «Wenn wir bei beiden unterschiedlichen aerodynamischen Konfigurationen der Autos von Vettel und Räikkönen vergleichen, dann lief das Auto von Sebastian wirklich gut. Aber das kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir mehr tun müssen. Wir müssen in Ruhe analysieren, wie wir uns einen solchen Rückstand einhandeln konnten. Aber wir sind nicht blind: auch uns ist natürlich aufgefallen, dass wir im dritten Pistensektor allein jeweils eine halbe Sekunde eingebüsst haben, dort also, wo es auf Traktion ankommt.»

Verschwörungstheoretiker sind schnell mit einer Erkärung zur Hand: Sie tuscheln in Spanien davon, dass Ferrari beim Motor zurückbuchstabieren musste – nach der Ankündigung des Autoverbands FIA nach mehr Kontrollen (mehr dazu finden Sie  HIER). So lange es keine handfesten Beweise gibt, muss das in die Kategorie Hörensagen und böswilliges Gerede eingestuft werden.

Maurizio Arrivabene weiter: «Wir müssen nun verstehen, ob der Rückstand auf die Charakteristik der Strecke zurückgeht oder ob es an etwas liegt, das wir falsch gemacht haben.»

Viele Fans haben sich gefragt: Wieso reagierte Ferrari nicht auf die Strategieänderung bei Mercedes und stellte Vettel ebenfalls auf drei Reifenwechsel um?

Arrivabene gibt zur Antwort: «Wir wählten bei Sebastian absichtlich einen Zweistopper. Es hätte nichts geändert, auf drei Stopps zu fahren. Um genau zu sein, wären wir vermutlich noch weiter hinten ins Ziel gekommen.»

«Unsere Daten zeigen, dass die ganzen Verbesserungen ein Fortschritt sind. Unsere Eindrücke von Barcelona zeigen jedoch, dass diese Verbesserungen nicht reichen. Wir haben einen Schritt nach vorne gemacht, aber wir hätten zwei gebraucht. Es gibt für mich keinen Anlass, mit dem Finger auf jemanden zu zeigen. Das Ganze liegt in meiner Verantwortung, und ich sage – wir müssen härter arbeiten.»

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