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Danilo Petrucci (Suzuki) müde: «Dann gewinnen wir!»

Von Tim Althof
Suzuki-Ersatzfahrer Danilo Petrucci hat in Buriram den zweiten Tag auf der GSX-RR hinter sich gebracht und sich dabei gesteigert. Auch wenn er mit dem Qualifying unglücklich ist, die Pace stimmt ihn positiv.

Die Freude war Danilo Petrucci nach dem zweiten Tag auf dem Suzuki-MotoGP-Bike aus dem Gesicht abzulesen. Der Ersatzfahrer für Joan Mir verlor auf seiner schnellsten Runde nur noch drei Zehntel auf den Vorletzten Darryn Binder (Yamaha), im FP4 war er sogar vor dem Südafrikaner unterwegs. Doch eigentlich hatte sich «Petrux» noch mehr vorgenommen.

«Bereits am Freitag habe ich verstanden, dass du das Motorrad kennen musst, um eine schnelle Runde zu fahren. Für alle Fahrer ist es ein Problem, wenn du einen neuen Reifen einbaust, ist der Unterschied zum gebrauchten nicht so groß», sagte der Italiener. «Im Vergleich zu den V4-Bikes, die ich kenne, wo das Motorrad mit einem neuen Reifen besser bremst und mehr beschleunigt, ist es bei diesem Motorrad nur der Kurvenspeed, der sich unterscheidet. Für mich ist das ein Schock.»

Mit Startplatz 24 geht es für den 31-Jährigen am Sonntag in Thailand in das Rennen über 26 Runden. «Ich war glücklich in FP4, denn ich war nur 1,4 Sekunden hinter dem Schnellsten und ich war im Feld bei den hinteren Jungs angekommen. Ich war da. Aber im Qualifying fühlte es sich an wie auf den alten Reifen. Es war viel komplizierter. Du musst das Motorrad wirklich verstehen. Die Jungs auf der Strecke haben es so eilig, sie haben nicht auf mich gewartet, bis ich alles gelernt habe. Irgendwie komme ich immer etwas zu spät über die Ziellinie», scherzte Petrucci im Interview.

«Mein Ziel war es, nicht Letzter zu werden. Ich habe es um drei Zehntel verpasst. Aber ich bin sehr gespannt auf das Rennen, ich hoffe, es regnet, weil meine körperliche Verfassung schlimm ist», betonte der Suzuki-Fahrer. «Mein Crew-Chief sagte mir: ‚Umso mehr dich dieses Bike müde macht, umso schneller wirst du, denn du musst das Motorrad weich fahren.‘ Auch die anderen beiden Fahrer sagen, wenn sie erschöpft sind, können sie trotzdem noch schnell fahren.»

Petrucci fügte flapsig hinzu: «Nach fünf Runden werde ich müde sein, vielleicht können wir dann das Rennen gewinnen. Ein Rennen der Müdigkeit würde ich sicher gewinnen. Das Team ist wirklich professionell und ich bin glücklich, mit ihnen arbeiten zu dürfen. Ich mag das Bike sehr.»

Warum ist Petrucci so müde? Liegt es am Bike, an den Bedingungen? «Ich kam bereits sehr erschöpft hier an. Bei den Superbikes hast du gute Bremsen, aber hier sind die Bremsen deutlich schärfer. Auch die Kurvengeschwindigkeit und Beschleunigung ist hier deutlich höher. Für Superbikes bin ich fit. Aber MotoGP ist halt hart, besonders mit einem neuen Bike auf dieser Strecke und bei diesen Bedingungen», stellte der MotoAmerica-Vizechampion klar. «Ein Jahr ohne MotoGP-Rennen und mit weniger Training, das wird die Hölle, denn selbst wenn man 100 Prozent fit ist, ist es hier extrem.»

Sieben Ducatis stehen in der Startaufstellung in den Top-10. Wie sieht Petrucci die Dominanz der italienischen Marke, mit der er in diesem Jahr fünf US-Superbike-Rennen gewonnen hat? «Ich bin jetzt ein Fan, ich schaue mir die Rennen immer nur an. Die Ducati ist aber ein gutes Bike geworden, das sage nicht ich, sondern die Ergebnisse. Besonders auf einer schnellen Runde können sie sehr viel Traktion nutzen. Sie können den Grip extrem gut nutzen – im Kurven Ein- und Ausgang», lautete sein Fazit.

MotoGP-Ergebnis Q2, Buriram (1.10.):

1. Bezzecchi, Ducati, 1:29,671 min
2. Martin, Ducati, 1:29,692 min, + 0,021 sec
3. Bagnaia, Ducati, 1:29,775, + 0,104
4. Quartararo, Yamaha, 1:29,909, + 0,238
5. Zarco, Ducati, 1:29,963, + 0,292
6. Bastianini, Ducati, 1:29,988, + 0,317
7. Miller, Ducati, 1:30,106, + 0,435
8. Marc Márquez, Honda, 1:30,133, + 0,462
9. Marini, Ducati, 1:30,214, + 0,543
10. Rins, Suzuki, 1:30,337, + 0,666
11. Oliveira, KTM, 1:30,485, + 0,814
12. Brad Binder, KTM, 1:30,542, + 0,871

Die weitere Startaufstellung:
13. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:30,202 min
14. Morbidelli, Yamaha, 1:30,528
15. Crutchlow, Yamaha, 1:30,542
16. Fernández, KTM, 1:30,566
17. Viñales, Aprilia, 1:30,578
18. Gardner, KTM, 1:30,602
19. Pol Espargaró, Honda, 1:30,641
20. Alex Márquez, Honda, 1:30,692
21. Di Giannantonio, Ducati, 1:30,794
22. Nagashima, Honda, 1:31,331
23. Darryn Binder, Yamaha, 1:31,356
24. Petrucci, Suzuki, 1:31,604

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