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Trotz Toten: Der Straßenrennsport muss überleben

Kolumne von Rudi Hagen
Road Racing hat eine ganz eigene Faszination

Road Racing hat eine ganz eigene Faszination

Drei Tote bei Straßenrennen innerhalb der letzten Tage stimmen nachdenklich. Die Diskussion um den Sinn solcher Rennen ist neu entbrannt.

Am Pfingstmontag starb Moritz Rode (21 Jahre) nach einem Sturz beim Fischereihafenrennen in Bremerhaven. Eine Woche später büßte der Japaner Yoshinari Matsushita (43) beim Training zur Tourist Trophy auf der Insel Man sein Leben ein. Und nur zwei Tage darauf verlor der Tscheche Martin Turna (35) seinen Todeskampf nach einem Crash bei den «300 Kurven von Gustav Havel» in Horice/CZ.

Drei Tote sind drei zu viel, das ist sicher. Aber sollen die Straßenrennen deshalb gleich abgeschafft werden?

Alle drei genannten Rennen sind Events abseits der Exklusivität von MotoGP- oder Superbike-WM. Dort gibt es keine abgetrennten Fahrerlager, permanent auf- und abstolzierende Grid-Girls oder weitreichende Sturzräume für die Fahrer. Aber die Fans strömen in Massen zu diesen Rennen, sie lieben den Sound, die Geschwindigkeit, die fiebernde Nähe zu den Fahrern und Teams und das ganze Drumherum. Die Familien kommen mit Kind und Kegel, fahren zum Teil durch halb Europa – nur um bei diesen Spektakeln dabei zu sein.

Echter Kampf ums Überleben

Warum tun sich die Fahrer das an? Mit mehr als 200 km/h durch die engen Dörfer auf der Insel Man zu brettern oder mit mehreren Dutzend Mitstreitern in die 90-Grad-Kurve nach Start und Ziel in Bremerhaven zu knallen? Wie verrückt muss man sein?

Steven Michels vom Team Rico Penzkofer beschreibt es so: «Road Racing löst eine große Faszination auf mich aus. Diese Rennen fordern Mann und Maschine alles ab. Hundertprozentige Fitness und Konzentration sind im wahrsten Sinne des Wortes überlebenswichtig.»

Seitenwagen-Legende Klaus Klaffenböck ergänzt: «Man wächst allmählich in die Szene der Straßenrennen hinein und irgendwann sollte man auch die Tourist Trophy gefahren sein, sonst fehlt etwas am Schluss.»

Für die Fahrer ist es Herausforderung und ultimativer Kick zugleich. Jeder von ihnen weiß, auf was er sich einlässt und was er riskiert. Für die Zuschauer ist es die unmittelbare Teilhabe an dem, was die Nähe zum Rennsport ausmacht: Faszination an der Geschwindigkeit, dem Sound und der Technik. Das Ganze ohne Schnickschnack, pur eben, aber auch gefährlich und oft brutal – manchmal leider tödlich.

Den Veranstaltern ist in jeder Hinsicht ein glückliches Händchen zu wünschen, denn der Straßenrennsport muss weitergehen.

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